Symbiose aus Natur, Kunst und Kultur

Dornröschenschlaf ist zu Ende

Prof. Dr. Renate Girmes stellt ihr Projekt vor

Magdeburg, 28.05. 2014

Der Dornröschenschlaf der Industriebrache an der Schönebecker Straße 51 scheint nun endgültig vorbei. Anwohner beobachten schon seit einiger Zeit Bautätigkeiten auf Gelände. Jetzt erfuhren sie mehr darüber.
Das Sanierungsbüro Buckau hatte diese Woche zu einer Informationsveranstaltung in das Bauderzernat eingeladen. Architekt Thomas Schäfer und Investorin, Prof. Dr. Renate Girmes , Dozentin für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften an der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg, informierten über das Vorhaben.

Auf dem abgeschlossenen Gelände enstehen neben einer Wohnbebauung Seminarräume und ein großzügig angelegter Garten.
Das Bebauungskonzept sieht insgesamt sechs Reihenhauswohnungen, eine Maisonettwohnung, zwei Geschosswohnungen sowie zwei Wohnungen für Wohngemeinschaften vor. Weiterhin sind vier Seminar- bzw. Gemeinschaftsräume für insgesamt 60 Personen geplant. Ergänzt durch ein Gästehaus mit einer Kapazität von 24 Betten und Gastsuiten mit fünf Betten.

„Ich war auf der Suche nach einem Objekt, dass künstlerische und freiberufliche Aktivitäten beheimaten und kulturelles Leben tragen kann“, erklärt Prof. Dr. Renate Girmes ihre Intension.
Zusammen mit Mitarbeitern und studentischen Gruppen entwickelte sie das Konzept

„Der ruhige, entspannte und grüne Raum schien mir ideal, um Menschen einzuladen, sich dort zu entwickeln. Ein Ort, wo sich Menschen auf sich und ihre Bildung konzentrieren können, wo gleichzeitig Wohnqualität gegeben ist“, so Girmes.
Zentraler Ruhepunkt wird der im Innenbereich gelegene Garten sein. In Zusammenarbeit mit Gartenarchitektin Barbara Sörries und Feng Shui Experten soll eine Symbiose aus Natur, Kunst und Kultur entstehen. (Darüber zu gegebenem Zeitpunkt mehr).



(Fotos anklicken !!)

Der Bebauungsplan sieht im Einzelnen so aus (siehe Entwurf ):
Die Halle in der südwestliche Ecke soll teilweise zurückgebaut werden und als Rückzugsraum bei schlechtem Wetter sowie als Lagerraum dienen. Hinzu kommen 1-2-Zimmer Apatements.
Ebenfalls erhalten und als Grundlage für die Wohnbebauung wird das zentral gelegene Bruchsteingebäude aus dem Jahre 1870, ein ehemaliger Pferdestall. Dieses soll später die Gemeinschafts- und Seminarräume aufnehmen. Aufgestockt mit Maisonettwohnung und Gastsuiten und einem Dachgarten.

Entlang der südlichen Seite zur Neuen Straße entstehen zweigeschossige Reihenhauswohnungen mit aufgesetztem Pultdach, Solarzellenbestückt. Durch die Nutzung regenerativer Energien will man weitestgehend autark zum Stromnetz werden.

Nach Abbruch bzw. Teilrückbau der beiden nordöstlich gelegenen Lagerhallen erfolgt ein zweigeschossiger Wiederaufbau. Dort sollen Studentenapartements entstehen.
Im Zufahrtsbereich an der Schönebecker Straße werden 30 PKW-Stellplätze geschaffen.

Wie auf der Informationsveranstaltung bereits zu erkennen war, sehen die Nachbarn, insbesonder die der nördlich angrenzenden Martinstraße, eine Gefahr der Verschattung ihrer Grundstücke. Ein weiteres Argument, was an diesem Abend vorgebracht wurde, ist die „extreme Verdichtung von Wohnraum“, einhergehend mit einem erhöhten Parkflächenbedarf. In den angrenzenden Straßen, Martin-, Karl-Schmidt- und Neue Straße ist die Parksituation gegenwärtig so, dass bereits das Limit erreicht ist, so die Ansicht einiger Anwohner. Für die Investorin reichen die anvisierten Stellflächen auf dem eigenen Gelände aus. Hier dürfte noch einiger Klärungsbedarf sein.
Wie geht es jetzt weiter?
Nachdem im Januar diesen Jahres der Magdeburger Stadtrat entschieden hat, dass das Planungsrecht so hergestellt werden soll, wurden mit der Bürgerversammlung die Anwohner über das Vorhaben in Kenntnis gesetzt. Weiterhin erfolgt nun die öffentliche Auslegung des Planungsentwurfs im Bauderzernat. Damit haben Betroffene die Möglichkeit, sich einbringen, Bedenken, Vorschläge und Änderungswünsche vorzutragen, die gegebenenfalls Berücksichtigung finden. Stellungnahmen werden geprüft, ob sie berechtigt sind und wie es sich damit zu anderen Belangen, etwa denen der Feuerwehr oder öffentlicher Träger (Gas, Wasser, Verkehr) verhält.
Über die Abwägung des Planes entschließt letztendlich der Stadtrat.

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