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Wenzel unter Korsaren
Das Gewitter, das in dieser Nacht über den Ärmelkanal zieht, macht unsere Pläne für den zweiten Tag zunichte. Bei heftigem Regen beladen wir das Fahrzeug und verlassen Asnelles, ohne noch einmal den Strand aufgesucht zu haben. Der Weg führt uns westwärts nach Saint Malo.
Unsere Hoffnung auf besseres Wetter wird nicht enttäuscht. Doch bevor wir die alte Piratenstadt betreten können, müssen wir über eine halbe Stunde warten: die Parkplatzsuche gestaltet sich alles andere als einfach. Die hinter hohen Festungsmauern gelegene Stadt hat das Flair einer vergangenen Zeit, das jedoch vom Trubel des modernen Tourismus ad absurdum geführt wird. Wer sich in Gedanken in das 18. Jahrhundert zurückversetzen kann, findet einiges an sehens- und fotografierenswürdigem. Ansonsten ist Saint Malo eine Touristenfalle. Piraten der Neuzeit eben.
Unser Tagesziel erfüllt sich in Roscoff, einer kleinen beschaulichen Hafenstadt in der Bretagne. Das Zimmer mit Meerblick im „Bellevue“ gibt’s inklusive. Das Hotel punktet durch seine Lage. Klein, sauber, aber eher old school. Bevor wir uns von der Fahrt erholen und den Tag Revue passieren lassen – na ja, so schlimm war es dann doch nicht – noch ein kleiner Spaziergang entlang der Bucht. Die Boote, die jetzt bei Ebbe auf dem Trockenen liegen, verschwinden langsam in einer milchigen Suppe. Irgendwie erinnert mich das an – was war das gleich nochmal? – Ach ja: The Fog-Nebel des Grauens 🙂
Da hilft nur noch eine Flasche französischen Rotweins. Wie gut, wenn man an der Quelle ist.
In Erwartung eines besseren „morgen“ schauen wir uns noch die Fotoausbeute des zweiten Tages an. Alles ist im „Grünen Bereich“ – zumindest, was die Fotos betrifft.
Kleines Wenzel-Lexikon:
Korsar – Bezeichnung für Pirat, Freibeuter
Corsar – Fahrer eines beim Waschen eingelaufenen Opel