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Der Klobürsten-Streich
Januar 2014
Hamburg.
In Hamburg brodelt es. Eigentlich sollte die Ausweisung eines Gefahrengebietes zur Befriedung beitragen. Doch das Gegenteil ist der Fall.
Seit Tagen spielen Demonstranten in St. Pauli Katz & Maus mit den Ordnungskräften. Ziviler Ungehorsam. Die Widerständler sind gut organisiert – Facebook sei dank!
„Bewaffnet“ mit Klobürsten ziehen sie los und zeigen so ihren Protest.
Keine Autonomen, Hooligans oder sonst wie geartete „Radikale“, die derzeit in der Hansestadt für ein Bleiberecht von Flüchtlingen sowie gegen Wohnungsspekulanten und die zunehmende Gentrifizierung demonstrieren. Vielmehr sind es die „ganz normalen Bürger“, vor denen sich die Polizei zu fürchten scheint. Nein, natürlich nicht die Polizei. Zu fürchten haben nur jene, die etwas haben, zu verlieren haben.
Langsam gehen die Klobürsten aus. In den Supermärkten der Stadt gibt es keine Bürsten mehr. Gastronomen entlang der Reeperbahn schlagen Alarm und sichern ihre WC-Utensilien, da Aktivisten bereits auf „gebrauchte“ Bürsten zurückgreifen.
Doch Abhilfe ist in Sicht. Ab Donnerstag sorgt Discounter LIDL für Nachschub und stockt seine Lager auf.
Sollten sich in den frühen Morgenstunden bereits lange Schlangen vor den Märkten bilden, keine Angst, diesmal geht es nicht um Flachbild-TV’s oder Smartphones 🙂
Interessenten sei daher angeraten, möglichst zeitig ihr Biwak aufzuschlagen.
Innensenator Neumann denkt bereits darüber nach, das Waffenverbot im Bereich der Reeperbahn auf Klobürsten auszuweiten. Der Entwurf eines neuen Schildes ist bereits in Arbeit.