Sachsen-Anhalt hat gewählt

Was dem Amerikaner sein Tuesday, ist dem Deutschen sein Sunday, sein Super-Sunday.
Gleich in drei Bundesländern wurde heute gewählt.

Eine Wahl, die schon seit Wochen zur „Schicksalswahl“ hochstilisiert wird.
Nicht zu Unrecht. Ging es doch für einige Parteien um viel, um nicht zu sagen um „Sein oder Nicht Sein“.
Während das Wahlvolk den Aufstand probte – Protest oder überhaupt nicht wählte – feierten die Parteien ihre „Erfolge“.

So sieht’s in Sachsen-Anhalt aus:
Betretene Gesichter, als die ersten Hochrechnungen kommen. Manch einer wendet sich ab, schlägt die Hände vor’s Gesicht. Besonders schlimm ist es bei der SPD, ein erdrutschartiger Verlust. Die einstige Arbeiterpartei verschwindet mit 10,6 % so gut wie in der Versenkung.
Auch die DIE LINKE hat Verluste zu beklagen, mit 16,2% verliert sie gegenüber 2011 gut 7,5%.

Die FDP hat den Wiedereinzug in das Landesparlament knapp verfehlt, 4,8% reichen nicht aus.

Bündnis 90/DieGrünen mussten zittern, sind aber mit 5,2% drin.

Die CDU verliert mit 29,8 % nur 2,7 Prozentpunkte auf 2011.

Sieger des Wahlabends ist die AfD, die sich über ein Rekordergebnis freuen darf. Mit 24,4 % aus dem Stand machen die Rechtskonservativen der Fortsetzung von Schwarz-Rot einen dicken Strich durch die Rechnung.

Allerdings ist dieser Erfolg nicht allein der AfD zuzuschreiben, das wäre eine Verkehrung von Ursache und Wirkung. Die Schuld müssen sich vielmehr die etablierten Parteien zuschreiben und fragen sich lassen, wieso sie nicht mehr für regierunsfähig gehalten werden.
Die SPD hat schlichtweg versagt, konnte sie doch den Menschen im Land nicht das anbieten, wonach sie suchten. Die CDU, wenngleich sie sich über den vermeintlichen Wahlsieg – der nicht wirklich einer ist – freut, wird von ihrem „Weiter so“ und „Keine Experimente“ abrücken müssen.

Text & Fotos: Wenzel Oschington