Ausbau der Strassenbahnverbindung ist sinnvoll

MVB informiert über Nord-Süd-Trasse

Magdeburger Verkehrsbetriebe

Ein Großteil der Magdeburger wird es sicher schon bemerkt haben: seit einigen Wochen ist die Wiener Straße nur noch einseitig, aus Richtung Südring kommend, befahrbar. Grund ist der Bau eines neuen Straßenbahngleises, das den Lückenschluss zwischen Halberstädter Straße / Südring und der Schönebeckerstraße herstellen soll.
Auf einer Bürgerversammlung informierten die Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB) heute über den weiteren Ausbau der Nord-Süd-Verbindung und deren Sinnhaftigkeit und nahmen die
Anwesenden schon einmal mit auf eine virtuelle Fahrt.

Bei mittleren bis starken Verkehrsströmen, so die Argumentation, ist eine Straßenbahn, die bis zu 222 Personen befördern kann, wirtschaftlicher als ein Bus. Das ist (bei voller Auslastung) gleichzusetzen mit zwei Gelenkbussen oder 185 PKW.
Zudem sei eine Tram zuverlässiger, pünktlicher und bequemer als ein Bus, so MVB-Betriebsleiter Andreas Busch. Sie biete einen ebenerdigen Einstieg (barrierefrei) und einen wesentlich besseren Fahrkomfort. In Hinblick auf die zu erwartende Entwicklung der Stadt in punkto Einwohner und Verkehr, setze man auf die Tram. Das ist auch das Ergebnis einer Kosten-Nutzen-Analyse, die Vorraussetzung für die Förderung durch Bund und Land war.

Im Focus standen dabei der volkswirtschaftliche Nutzen und die betriebswirtschaftlichen Auswirkungen, die ein solches Projekt mit sich bringt. In beiden habe sich gezeigt, erklärte Busch, dass ein Ausbau der Strassenbahntrassen sinnvoll sei.

Auf Grundlage der bisherigen und künftig vorhersehbaren Entwicklung wurden die künftige Stadt- und Verkehrsentwicklung sowie sozialdemografische Werte, wie Einwohnerzahl, Bevölkerungsstruktur und Arbeitsmarkt bis ins Jahr 2025 betrachtet.

Hans-Dieter Buschmann vom Ingenieurbüro Buschmann erläuterte das Bauvorhaben.
Für die Neuanlage der Straßenbahn im Bauabschnitt 7 der Nord-Süd-Verbindung werden:

– 1090 Meter Doppelgleis in der Raiffeisenstraße und Warschauer Straße neu verlegt,
– 570 Meter Doppelgleis in der Schönebeckerstraße erneuert,
– 8 barrierefreie Haltestellen mit Wartehallen und Fahrgastinformationssystem aufgestellt,
– durchgängige Radwege in der Raiffeisenstraße, Warschauer Straße und der Schönebecker Straße geschaffen.

Der Neubau bringt jedoch auch einige Veränderungen mit sich. So muss das Parkangebot in der Raiffeisenstraße um 33 Stellplätze reduziert werden, in der Försterstraße wird die Einbahnstraßenrichtung umgekehrt, die Haltestellen in der Warschauer Straße werden in Richtung Puppentheater verlegt und die Haltestellen Budenbergstraße werden künftig auf gleicher Höhe angordnet.
Um die Engstelle der Unterführung am Buckauer Bahnhof in den Griff zu bekommen, hat man sich
auf eine Gleisverschlingung verständigt (siehe Beispielfoto).

Nachdem der Stadtrat den einstimmigen Beschluss gefasst und die MVB mit dem Bau beauftragt hat, erfolgt demnächst das Planfeststellungsverfahren für den Bauabschnitt 7 der Nord-Süd-Verbindung.

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