direkter – frecher – anspruchsvoller

Berichte vom 1. journalist Blog-Camp | 4. + 5. Juni 2014 | Hannover

Die Bloggosphäre in Deutschland wächst. Doch wie „ticken“ Blogger, was macht sie aus, treibt sie an und vor allem, wie arbeiten sie, das wollte der Verlag Rommerskirchen erfahren und organisierte jetzt das 1. journalist Blog-Camp , mit freundlicher Unterstützung von Volkswagen.
„Gleichzeitig wollten wir Blogger zusammenbringen, und sie mit nötigen Informationen versorgen, u.a. über rechtliche Fragen, Finanzierung, journalistische Arbeit“, so Katharina Schmitz vom Verlag Rommerskirchen

Philipp Schwörbel – Prenzlauer Berg Nachrichten

Der Prenzlauer Berg hat ungefähr 150.000 Einwohner. Mit dem Rückzug der etablierten Zeitungen – Berliner Morgenpost, Berliner Zeitung und Der Tagesspiegel – aus der regionalen Berichterstattung „entstand ein Vakuum, das die Prenzlauer Berg Nachrichten mit Qualitätsjournalismus zu füllen suchen“, berichtet Philipp Schwörbel über seine Intension.
„Wir arbeiten professionell, journalistisch, unabhängig, sind Mitglied im Deutschen Presserat.
Dabei sehen sie sich „als einzige Zeitung, die Berlin von unten betrachtet.“ Fast alle Inhalte sind exklusiv und selbst recherchiert. „Wir setzen auf Klasse statt Masse, auf Relevanz statt Reichweite“, so Schwörbel. Mittlerweile zählen die Prenzlauer Berg Nachrichten, die sich Ende 2010 gründeten, bis zu 50.000 Vists im Monat.

Die starke lokale Verankerung bringt einen (Wettbewerbs)Vorteil gegenüber den Tageszeitungen.
„Wir sind schon eine Bedrohung, aber irgendwie uninteressant“, umschreibt Philipp Schwörbel seine Sicht auf die Dinge. Und: „Feinde hat man andere!“

Was sie anders machen, erklärt der Macher der Prenzlauer Berg Nachrichten mit einigen Stichpunkten:

– Wir füllen ein Vakuum
– unsere Themen setzen auf Klasse statt Masse
– es sind eigene Themen, kein Terminjournalismus
– unsere Sprache ist direkter, frecher, anspruchsvoller
– das Format ist auf das Internet zugeschnitten, ist abwechslungsreich & inovativ
– wir stehen im Dialog mit den Lesern, was gar nicht so einfach ist.

Den Erfolg sieht er u.a. im Aufbau einer Bindung zur lokalen Community, die Nutzung sozialer Netzwerke, Ansprache und Dialoge auf Augenhöhe, d.h. den Leser ernst zu nehmen.
Und noch einen Tip gibt Schwörbel mit auf den Weg: „Done is better then perfect“.