br> br>
Gedankenspiele und Geistesabenteuer
Magdeburg, 26.04. 2014
Bis auf den letzten Platz besetzt ist die Scheune im Magdeburger Moritzhof , als Robert Gwisdek , Sänger und Texter der Band „Käptn Peng und die Tentakel von Delphi“ , seinen Debütroman „Der unsichtbare Apfel“ anlässlich des Bücherfestes umGeblättert vorstellt.
Der Dreißigjährige betritt lässig die Bühne, begrüßt das Publikum und bemerkt dann, dass er gar nicht weiß, wie er beginnen soll. Zunächst philosophiert er mit dem Publikum, singt zwei Songs, um dann zum Hauptteil überzuleiten.
Zum besseren Verständnis erklärt er seinem Publikum den Romanaufbau über ein Schaubild, das er auf eine Tafel skizziert. Dann liest er Passagen aus dem Roman, welche er mit Musik untermalt und nimmt seine Zuhörer mit auf eine Reise aus Gedankenspielen und Geistesabenteuer. Nebenbei lichtet Robert Gwisdek sein literarisches Labyrinth aus Kreisen, Dreiecken und K’s. „Der unsichtbare Apfel“ ist ein Buch für Menschen, denen die Realität schon länger ein bisschen komisch vorkommt, um nicht zu sagen: abhanden gekommen ist!
Romanheld ist der eigenartige Igor. Er sortiert Schachteln in Schachteln und fühlt sich von Kreisen sehr stark angezogen. Er philosophiert über das Nichts und die Endlichkeit. Um Dinge zu begreifen berührt er sie. Zur Schärfung seiner Wahrnehmung, versucht er sich für 100 Tage in einen abgedunkelten, schallisolierten Raum einzuschließen.
Mit dem Kurzfilm Circuit, in dem er selbst eine Nebenfigur seines Romans spielt, welche sich in einer ausweglosen Situation befindet, beschließt Robert Gwisdek die Lesung. Die Mischung aus Alptraum und Slapstick wird vom Publikum sehr gut angenommen.
Zum Abschluß wird es noch einmal musikalisch. Mit Hilfe von Gitarre, Beatbox, einer Loopstation und aus den Geräuschen diverser Alltagsgegenstände bastelt Gwisdek seine Sounds.
Mit tosendem Beifall endet dieser wunderbare Abend.
Fazit: Gwisdek ist ein neugieriger junger Mann, der seinen Fragen nachgeht und sie mit anderen teilt. Er ist nicht nur ein begnadeter Sänger, Schauspieler und Regisseur, sondern auch ein mutiger Autor. Robert Gwisdek ist ein sympatischer, experimentierfreudiger Zeitgenosse. Seine Fans mögen ihn dafür.
Fotos: Wenzel Oschington
Text: Anna Gramm
(Fotos anklicken !!)