Wände, Bauwagen, Mülltonen – alles wird plakatiert

Wahlschlacht in Magdeburg 1990

Wahl –   & Material – Schlacht vor der Volkskammerwahl 1990 in Magdeburg

Was für eine Wahlschlacht, Schlammschlacht, Materialschlacht …. der Wahlkampf vor den ersten freien Wahlen in der DDR im Jahr 1990.

Keine freie Fläche, die in Magdeburg nicht plakatiert wird. Wände, Haustüren, Bauwagen, Mülltonen und sogar Toilettenhäuschen müssen dafür herhalten. Plakate werden von anderen überklebt oder abgerissen, Köpfe – bekannter und unbekannter Politiker – grinsen einen an.

Die Wahlkarawanen bundesdeutscher Parteien, insbesondere die CDU mit Helmut Kohl, die SPD mit Willy Brandt und Oskar Lafontaine sowie die FDP mit Hans-Dietrich Genscher, die als Unterstützer ihrer ostdeutschen Schwesterparteien auftreten, ziehen durch die Lande.

Für viele steht fest: Nie wieder Sozialismus! Genau mit dieser Losung werben die mitte-rechts- und konservativen Parteien. Leichtes Spiel für CDU, DA (Demokratischer Aufbruch) und DSU (Deutsche Soziale Union), die eine „Allianz für Deutschland“ geschmiedet haben.

Die öffentliche Debatte dreht sich nicht mehr um das „ob“, sondern nur noch um das „wie“ und der Frage „wie schnell“ die Deutsche Einheit realisiert werden soll. Damit hat die „Allianz für Deutschland“, die sich eindeutig für eine schnelle Wiedervereinigung ausgesprochen hat, eindeutig die besseren Karten.
SPD und den Parteien der Bürgerrechtsbewegungen geht das alles zu schnell. Sie fordern eine Übergangszeit, die PDS einen Staatenbund.

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