br> br>
Frohe Weihnachten
Ja, es ist nicht ganz das, was man möglicherweise erwartet. Ich möchte, dass wir den Blick mal in eine andere Richtung wenden und über den eigenen Tellerrand schaun …
Weihnachten ist mehr, als endlich das eigene Smartphone und die richtige Flat zu besitzen.
Dieses Bild (hab ich mal auf einem Flohmarkt erstanden) ist mir heute, ganz zufällig ( oder auch nicht ) in die Hände gefallen ….
Wache II – Mons / Belgien – Weihnachten 1914
Weihnachten vor 100 Jahren. Die deutschen Truppen hatten Mons in der Schlacht vom 23. August 1914 eingenommen und besetzt.
Weihnachten vor 100 Jahren, das Jahr, als unsere Großväter bzw. deren Väter in einen sinnlosen Krieg zogen. Heute – und vermutlich ist es den meisten gar nicht bewusst – stehen wir erneut an einem Punkt, der einem Krieg sehr nahe ist.
„Säbelrasseln“ auf der einen Seite, Stärke demonstrieren auf der anderen. Obama und Putin scharen ihre Anhänger um sich, wähnen das Recht auf ihrer Seite, kommunizieren dies unmissverständlich. Niemand hat das Recht einen Krieg zu führen!
Es ist Zeit, innezuhalten und nachzudenken. Nachdenken über uns und das Glück, diese Erfahrungen von Tod, Sterben und dem damit verbundenen unsäglichen Leid nicht gemacht haben zu müssen.
Wir sollten alles tun, um zu verhindern, dass sich dies wiederholt.
Kriege gehören mittlerweile wieder zu unserem Alltagsgeschehen. Zur allabendlichen Tagesschau flimmern sie in unsere Wohnzimmer, während wir in unsere Stulle beißen.
Man stumpft ab, hört und sieht bereits nicht mehr hin, alles schon gehört & gesehen: Bomben in Bagdad, Terror in Afghanistan und Pakistan, Tote im Gazastreifen, Bürgerkrieg in Syrien.
Alles weit weg, Geschehnisse, die uns nichts angehen. Denken wir.
Wenn nicht wir selbst direkt betroffen sind, so sind wir es dennoch auf indirekte Weise. Die Flüchtlinge stehen bereits vor unserer Tür. Schlagen wir sie nicht zu, igeln wir uns nicht ein, in einer Festung Europa, hinter einem Schengen-Abkommen.
Sehen wir hin, helfen wir, laden wir ein. Auch viele unserer Eltern und Großeltern waren einst auf der Flucht und es wurde ihnen geholfen.
Denn jeder Mensch ist Ausländer, fast überall.
Und all jenen, die sich hinter Parolen wie „Überfremdung“ ( siehe PEGIDA ) verstecken, sei gesagt:
„Nicht dass ich mich schäme unter euch zu sein, doch kommt es darauf an in erster Linie Mensch und dann erst deutsch zu sein“ (leider weiß ich nicht mehr, von wem das ist ..)
Heute, in Zeiten von Internet & Co. haben wir ganz andere Möglichkeiten uns zu informieren, müssen nicht mehr blindlings irgendwelchen Führern folgen. Vielmehr können wir selbst aktiv werden. Wie es scheint, ist dies nötig.
Währenddessen sehen gewählte Politiker tatenlos zu, scheinen mit „Hinhalteparolen“ auf „besseres Wetter“ zu warten, vielleicht auch auf die Eingebung einer göttlichen Macht, aber mit Sicherheit doch eher auf die Gunst der Stunde, da ihre eigenen Aktien gut dastehen. Wenn die, die es eigentlich richten sollen, nach opportunem Gutdünken mit aktivem Nichthandeln beschäftigt sind, wird es Zeit, dass das Volk handelt.
„Im Westen nichts Neues“ … schrieb Erich Maria Remarque seinerzeit in sein Kriegstagebuch.
Ich hoffe nur, dass es im Westen bald etwas Neues zu berichten gibt.
Ich wünsche uns allen frohe und gesegnete Weihnachten
Wenzel Oschington